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Die Lokstadt in Winterthur im August 2022
Die Lokstadt in Winter­thur im August 2022

Die besten Loko­mo­tiven kamen aus Winter­thur

Gegründet wurde die SLM von Charles Brown, dem Vater des späteren BBC-Mitbe­grün­ders Charles Eugene Lancelot Brown. Charles Brown kam 1851 aus England nach Winter­thur. Er war 24 Jahre alt und hatte in England für die Firma Maudslay, Sons and Field als Spezia­list für Dampf­ma­schi­nenbau gear­beitet.

In Winter­thur arbei­tete Charles Brown zuerst für Sulzer. Sulzer hatte zu dieser Zeit etwa 100 Mitar­beiter und verfügte zwar über eine grosse Kessel­schmiede und eine Gies­serei, aber keine Maschi­nen­fa­brik. Brown war mass­geb­lich am Aufbau der Maschi­nen­fa­brik betei­ligt und entwi­ckelte gemeinsam mit Hein­rich Sulzer-Steiner eine neue Ventil­dampf­ma­schine, das Herz­stück des späteren Sulzer-Erfolgs.

Um 1862 versuchte Charles, Sulzer davon zu über­zeugen, Dampf­lo­ko­mo­tiven herzu­stellen. Aber Sulzer wollte nicht. Darum verliess Brown 1871 die Firma. Er wollte sich ganz auf den Loko­mo­ti­venbau und die Grün­dung eines eigenen Unter­neh­mens konzen­trieren: die Schwei­ze­ri­sche Loko­motiv- und Maschi­nen­fa­brik, kurz SLM.

Grün­dung der SLM
Der Zeit­punkt für sein Vorhaben war günstig. West­eu­ropa erlebte nach dem Ende des Deutsch-Fran­zö­si­schen Krieges 1871 einen wirt­schaft­li­chen Aufschwung, das euro­päi­sche Bahn­netz musste deshalb massiv ausge­baut werden. Der Bedarf an Dampf­lo­ko­mo­tiven war entspre­chend hoch.

In der SLM über­nahm Charles Brown die opera­tive Leitung und war gleich­zeitig Fabrik­planer, Werk­zeug­ma­schi­nen­ein­käufer, Konstruk­teur und Verkäufer von Loko­mo­tiven und Dampf­ma­schinen.

Keine zehn Jahre später verliess Charles Brown die SLM schon wieder und über­nahm die tech­ni­sche Leitung in der Maschi­nen­fa­brik Oerlikon. Dort entwi­ckelte er mit seinem Sohn Charles Eugene Lancelot Brown den ersten leis­tungs­starken Dreh­strom­ge­ne­rator.

Welt­weiter Erfolg
Auch in den Jahren nach Charles Brown war die SLM ausser­or­dent­lich erfolg­reich. Bis zum Ende der Produk­tion in Winter­thur baute die SLM über 5700 Loko­mo­tiven – und das keines­wegs nur für den Schweizer Markt. Von den bis 1896 knapp 1000 in der Fabrik produ­zierten Loko­mo­tiven wurden schon damals 50 Prozent expor­tiert.

Und heute?
Heute ist Stadler Winter­thur AG das Kompe­tenz­zen­trum für Dreh­ge­stelle. Am Standort in Ober­win­ter­thur werden auf rund 1000 m² Produk­tions- und Lager­fläche die Dreh­ge­stelle für Normal- und Breit­spur­züge – unter anderem für SMILE, FLIRT und KISS – sowie für Stras­sen­bahnen herge­stellt.

Das Areal der SLM mit den ehema­ligen Werks­ge­bäuden wird nicht mehr als Indus­trie­standort genutzt, hier entsteht heute viel­mehr die Lokstadt: Ein durch­mischter Stadt­teil mit über 1000 Arbeits­plätzen und 750 Wohnungen, in denen über 1500 Menschen leben. (siehe Bild oben)

Die Lokstadt wurde nach den Anfor­de­rungen der 2000-Watt-Gesell­schaft auf Basis des SIA-Effi­zi­enz­pfads Energie entwi­ckelt. Für die Einhal­tung dieses ambi­tio­nierten Ziels sorgen moderne Bauweisen und Gebäude­technik, eine ökolo­gi­sche Ener­gie­ver­sor­gung und ein umwelt­freund­li­ches Verkehrs­kon­zept. 30 Prozent der Wohn­fläche sind für gemein­nüt­ziges Wohnen oder als preis­güns­tiger Wohn­raum für junge Menschen in Ausbil­dung reser­viert.

Die Schweizerische Lokomotiv und Maschinenfabrik_(SLM)
Die Schwei­ze­ri­sche Loko­motiv und Maschinenfabrik_(SLM)
Schnellzugsdampflokomotive A3/5 für die Gotthardbahn um 1893
Schnell­zugs­dampf­lo­ko­mo­tive A3/5 für die Gott­hard­bahn um 1893
Le Chemin de fer Damas-Hama et Prolongements um 1913
Le Chemin de fer Damas-Hama et Prolon­ge­ments um 1913
Arbeiter an einer Drehbank um 1970
Arbeiter an einer Dreh­bank um 1970

Quar­tier-Cluster:

Winter­thur und Kanton Zürich

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