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Von der Klein-Stadt am Fluss zur Gross-Stadt am See

… Im Zentrum dieser Explo­sion stand Arnold Bürkli, der «Alfred Escher der Schweizer Inge­nieure». 1860 als 27-Jähriger zum ersten Stadt­in­ge­nieur von Zürich gewählt, sollte er in den nächsten 30 Jahren die Stadt Zürich im eigent­li­chen Sinn des Wortes «umpflügen». Bürkli war unter anderem verant­wort­lich für die Bahn­hof­brücke, die Bahn­hofstrasse, die Löwen­strasse, das Indus­trie­quar­tier, das Nieder­dorf, das Kratz­quar­tier, den Stadel­hofen, die Seeufer­auf­schüt­tung, die Quai­brücke und nicht zu vergessen die «Kloa­ken­re­form». Für diesen Quar­tier­cluster ganz beson­ders inter­es­sant sind die gigan­ti­sche Seeufer­auf­schüt­tung, der komplexe Bau der Quai­brücke und der Neubau des Kratz­quar­tiers.

 

Kratz­quar­tier

Eines der ambi­tio­nier­testen Projekte von Arnold Bürkli war der Neubau des Kratz­quar­tiers. Das «Kratz» lag am dama­ligen Stadt­rand zwischen Frau­müns­ter­abtei und Zürichsee. Im Kratz wohnten Arme und Rand­stän­dige, Wäsche­rinnen, Kessel­fli­cker, Prosti­tu­ierte, der Toten­gräber des Frau­müns­ters und auch der Scharf­richter von Zürich. Als Auffang­be­cken für Fahrende und Bettler war das Quar­tier auch weit herum bekannt. Die Gassen waren verwin­kelt und die Häuser dicht anein­an­der­ge­drängt. Bürkli wollte statt des alten «Kratz» ein gross­städ­ti­sches Quar­tier bauen. 1862 begannen die Planungs­ar­beiten, 1875 dann der erste Spaten­stich respek­tive der erste Hammer­schlag. Keine 20 Jahre später war das ganze Kratz­quar­tier verschwunden: Bis 1888 wurde die Block­rand­be­bauung mit dem Kappel­erhof gebaut, dann der Zentralhof und als letzte grosse Bauetappe brach man das ehema­lige Korn­haus am Ufer der Limmat sowie das gesamte Abtei­ge­bäude des Frau­müns­ters ab. Nur die Frau­müns­ter­kirche blieb bestehen. Anstelle des Klos­ters baute der Stadt­bau­meister Gustav Gull das heutige Stadt­haus mit einem kreuz­gang­ar­tigen Durch­gang. Im «alten» Kratz­quar­tier stehen heute auch die ehema­lige Frau­müns­ter­post, das statt­liche Haus Metropol und als Abschluss Rich­tung See das Gebäude der Natio­nal­bank.

 

Quai­brücke

Mit der Quai­brücke sollte der Limmat­trichter in der Verlän­ge­rung der Rämis­trasse auf einer Länge von 190 Meter über­wunden werden. Die Brücke durfte wegen der Optik aber nicht länger als 120 Meter werden. Die fehlenden 70 Meter wollte man aufschütten.

 

Quar­tier-Cluster:

Rund um den See

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